Der Gekreuzigte lebt

Etwas Besonderes
Sie müssen etwas Besonderes erlebt haben. Jesusbücher wirken stets verlegen, wenn es um die „Auferstehung“ geht. Aber ohne ein einschneidendes Ereignis ist die weitere Entwicklung des Christentums nicht erklärbar. Betrug ist auszuschließen. Zum Betrüger wird nur, wer sich dadurch Vorteile erhofft, aber nicht, wer sich dadurch Verfolgung einhandelt. Alles nur Einbildung? Auch nicht überzeugend. Einmal sind es sogar 500, denen Jesus „erscheint“. So steht es in einem Paulusbrief, den auch sehr kritische Historiker als echt bestätigen (1 Kor 15,6). Paulus verweist darin auf noch lebende Zeugen!
Jüdisches Zeugnis
Der jüdische Theologe Pinchas Lapide (+1997) – er war kein Christ! – schrieb: „Wenn [nach der Kreuzigung] diese aufgescheuchte, verängstigte Apostelschar, die eben dabei war, alles wegzuwerfen, um in heller Verzweiflung nach Galiläa zu flüchten; wenn diese Bauern, Hirten und Fischer, die ihren Meister verrieten, verleugneten und dann kärglich versagten, plötzlich über Nacht sich in eine […] überzeugte Missionsgesellschaft verwandeln konnten, […] so genügt keine Vision oder Halluzination, um solch einen revolutionären Umschlag zu erklären.“
Sprung in ganz Neues
Was an jenem Ostertag wirklich geschah, bleibt letztlich Geheimnis. „Auferstehung“ ist weder einfach die Reanimation einer Leiche, noch das bloße Weiterleben einer Seele, auch nicht nur inneres Erleben der Jünger. Sie übersteigt Physik und Psychologie, ja ist ein „Sprung in eine ganz neue Ordnung“ (Benedikt XVI). Was immer den Jüngern damals genau widerfahren ist, ihre Erlebnisse bedeuten für uns: Jesus lebt wirklich – auf neue, unvorstellbare Weise – in Gott und in uns! Dieser Glaube befähigt bis heute viele, zuversichtlicher, wahrer, reifer und großzügiger zu leben.
Karl Veitschegger